Die Mineraliensammlung im Stift St. Peter

Jahrzehntelang hatte man sich nicht um die umfangreiche und kostbare Sammlung gekümmert. Seit 2011 ist die Sammlung nun neu erschlossen und hat einen wunderbaren neuen Aufstellungsort gefunden.

Nach einer längeren Odyssee hat unsere umfangreiche Mineraliensammlung jetzt endlich einen definitiven Aufstellungsort in Form eines Schau-Depots über dem südlichen Seitenschiff der Stiftskirche gefunden. Diese wertvolle Sammlung, die ab dem Ende des 18. Jahrhunderts systematisch aufgebaut wurde, war die letzten 100 Jahre in der so genannten Langen Galerie aufgestellt. Die Äbte Dominicus Hagenauer (1786-1811) und Albert Nagnzaun (1818-1856) haben mit großem persönlichen Einsatz diese Sammlung aufgebaut und erweitert, indem sie viele Mineralien teils selber gesammelt, teils mit Fachkollegen getauscht, aber auch käuflich erworben haben. Somit wuchs diese Sammlung zu einer der bedeutendsten in Österreich heran.

Jahrzehntelang unbeachtet

Nach dem Tode von P. Vital Jäger (1858-1943) - dem letzten Kustos der Sammlung - hat sich niemand mehr so richtig um die Mineralien gekümmert, ja sie waren sogar in ihren alten Vitrinen über 40 Jahre vernagelt. Als wir vor einigen Jahren die Lange Galerie sanierten, dachten wir zuerst, wir könnten diese Sammlung im Keller des so genannten „Zehrgadens“ lagern. Die hohe relative Luftfeuchtigkeit in diesen Räumen setzte aber vor allem den Salzen und Sulfiden sowie den alten Etiketten arg zu, so dass wir einen neuen Aufstellungsort suchen mussten und diesen auch über dem südlichen Seitenschiff der Stiftskirche fanden und zwar dort, wo die älteste Mauer des Klosters aus dem Beginn des 8. Jahrhunderts zugänglich gemacht werden sollte, fand sich nach den entsprechenden Umbauarbeiten der ideale Platz für die derzeit mehr als 25.000 Objekte.

Neuerfassung

Im Frühjahr 2009 wurde zunächst mit der Erfassung aller Objekte begonnen, von Univ.-Prof. Dr. Werner H. Paar und Norbert E. Urban untersucht, anhand der originalen Etiketten bestimmt und in einer eigens entwickelten Datenbank katalogisiert. Eine Neuaufstellung der umfangreichen Sammlung machte aber nur dann Sinn, wenn sie auch in zeitgemäßen und dem Zweck entsprechenden Schränken sowie Vitrinen untergebracht würde. So wurden im Sommer 2011 die neuen Schubladenschränke angeschafft und schließlich alle Objekte in praktischen Systemboxen eingeordnet. Während der Aufarbeitung und systematischen Erforschens sind wir auch auf viele Kostbarkeiten und Besonderheiten dieser grandiosen Sammlung gestoßen, deren großer Wert uns bisher unbekannt war. Sie umfasst die gesamte Österreich-Ungarische Monarchie und große Teile Europas, sowie sämtlicher Erdteile.

Nach und nach wuchs die Anzahl der Exponate durch zahlreiche Schenkungen aber auch Zukäufe, sodass sich die gesamte Sammlung nunmehr über drei Ausstellungsräume mit einer Gesamtfläche von 306 m² erstreckt. Der überwiegende Teil der Exponate ist in 45 Schubladenschränken mit mehr als 320 Laden untergebracht deren gesamte Aufnahmefläche über 235 m² beträgt. Zur Präsentation auserlesener Exponate stehen 53 Vitrinen bereit, in denen über 1450 Mineralien und Fossilien ausgestellt sind.

In beschränktem Rahmen kann diese Sammlung nach Voranmeldung auch besichtigt werden.

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