LANGE NACHT DER KIRCHEN 2025 - ein Abend der Begegnung
23.05.25
Hoffnung und Miteinander waren die Kernbotschaften der heurigen LANGEN NACHT DER KIRCHEN. "Wir können #(h)offen" - auch in St. Peter.
Mit etwa 25.000 Besucherinnern und Besuchern, 800 ehrenamtlich Mitarbeitenden an 57 Orten zeigte sich in der gesamten Erzdiözese Salzburg ein kraftvolles Zeichen von lebendiger Gemeinschaft und spiritueller Verbundenheit. Offiziell begann der Abend um 17.50 Uhr mit dem Läuten der Glocken aller teilnehmenden Kirchen, danach starteten die einzelnen Programmpunkte.
In St. Peter sangen zunächst die Mönche mit vielen anwesenden Gläubigen das Abendgebet der Kirche, die Vesper. Im Anschluss daran präsentierte das Landesblockflötenorchester des Musikums Salzburg ein spannendes Programm, ehe um 20.15 und nochmals um 21.45 Uhr das Oratorium Auszug! erstmals in der Stiftskirche vorgestellt wurde. Dieses Werk verbindet Musik aus Georg Friedrich Händels Israel in Egypt mit Improvisationen für Mezzosopran, Klarinette/Saxophone und Orgel. Grundlage dieser Improvisationen sind Texte, die thematisch auf Passagen aus dem Oratorium Bezug nehmen.
Das Libretto von Israel in Egypt basiert auf dem alttestamentlichen Buch Exodus. Händel schildert darin die Unterdrückung der Israeliten in Ägypten, die Berufung des Moses, die zehn Plagen, den Durchzug durch das Rote Meer und endet mit dem Lobgesang des Moses – dem Dank für Gottes Rettung. Die Auswahl und Anordnung der biblischen Texte, ergänzt um eine kurze Nacherzählung in Psalm 105, geht vermutlich auf ihn selbst zurück, denn er verfügt über eine umfassende Bibelkenntnis. Im Unterschied zu vielen seiner anderen Werke ist dieses Oratorium stark vom Chor geprägt – im Mittelpunkt steht nicht ein Held, sondern das Volk Israel.
Die Auswahl der Texte für die Improvisationen stammt von Sr. Dr. Michaela Puzicha OSB aus der Benediktinerinnenabtei Varensell bei Paderborn. Sie gilt als eine der profiliertesten und international anerkanntesten Expertinnen für Alte Kirchengeschichte, die Geschichte des Mönchs- und Ordenswesens sowie insbesondere für den spätantiken Ordensgründer Benedikt und dessen um das Jahr 540 n. Chr. verfasste Regel. Die von ihr ausgewählten Texte stammen aus dem Alten Testament, der Offenbarung des Johannes, der Osterliturgie sowie aus Schriften von Gregor dem Großen und Ambrosius von Mailand. Das Werk beginnt und endet mit Zitaten aus Hymnen an den Schöpfer und Herrn der Welt.
Die Idee zu diesem künstlerischen Projekt, das Raum, Musik und Licht vereint, stammt von Erzabt em. Dr. Korbinian Birnbacher OSB.
Die aufwendige, perfekt abgestimmte Lichtinstallation zu Auszug! wurde ermöglicht durch die großzügige Unterstützung der Salzburger Festspiele und meisterhaft realisiert von Hubert Schwaiger.
Die zweimalige Aufführung dieses Werkes entwickelte sich zu einem spirituellen Erlebnis, das die Anwesenden in der übervollen Stiftskirche mit Staunen und Andacht verharren ließ, stets begleitet von dem hoffnungsvollen Schein der Osterkerze - ein Licht in einer oft dunklen Welt, das uns #(h)offen lässt.
Im Stiftshof von St. Peter gab es bereits am Nachmittag ein aufwendiges Kinderprogramm und am Abend zahlreiche Gelegenheiten für persönliche Begegnungen und spirituellen Austausch. Erzabt Jakob ließ es sich nicht nehmen, beim Ausgeben des "Halleluja-Eises" selbst mitzuhelfen und mit den vielen Menschen ins Gespräch zu kommen.