„Assumpta est Maria in caelum“ – Mariä Himmelfahrt in St. Peter

15.08.25

Feierliche Liturgie, strahlender Gesang und tiefe Glaubensfreude prägten den 15. August in St. Peter. An diesem Tag feiert die Kirche das Hochfest Mariä Himmelfahrt – ein Fest, das in der Erzabtei seit jeher mit großer Festlichkeit begangen wird.

Bereits seit der Mitte des 5. Jahrhunderts wird an diesem Datum der Heimgang Mariens gefeiert. Bischof Kyrill I. von Alexandrien (+ 444) gab dem Fest seinen bis heute gebräuchlichen Namen. Im Laufe der Jahrhunderte wuchs die Überzeugung, dass Maria mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wurde – ein Glaube, der seit Mitte des 7. Jahrhunderts auch in Rom bezeugt ist. Papst Hadrian I. (772–795) führte dafür die offizielle Bezeichnung „Aufnahme der heiligen Maria“ ein. Schließlich verkündete Papst Pius XII. am 1. November 1950 das Dogma der leiblichen Aufnahme in den Himmel – das bislang letzte katholische Dogma. Seither ist auch die Anrufung „Du Königin, in den Himmel aufgenommen“ Teil der Lauretanischen Litanei.

In den Ostkirchen trägt das Hochfest den Namen Entschlafung der Allheiligen Gottesgebärerin. Auch dort wird der Glaube an ihre leibliche Aufnahme hochgehalten, jedoch ohne dogmatische Definition.

Predigt von Erzabt Jakob

In seiner Einleitung erinnerte Erzabt Jakob daran, dass Maria als erste der Erlösten gefeiert wird. Ihre leibliche Aufnahme bedeute, dass sie mit ihrem ganzen Wesen bei Gott ist – ein Zustand, der auch uns verheißen ist.

Zu Beginn seiner Predigt griff der Erzabt die Evangelien der letzten beiden Sonntage auf: den „Narren“, der nur an die Sicherung seines Besitzes dachte und in derselben Nacht starb, sowie den Aufruf, Schätze im Himmel zu sammeln statt auf Erden. Das Festgeheimnis Mariens zeige, dass trotz der existenziellen Bedrohung des Todes ein Leben in himmlischer Hoffnung möglich ist.

Das Bild Marias im Ährenkleid verweist auf die reiche Ernte ihres Ja zum Plan Gottes. Die Ähren stehen zugleich für das Brot des Lebens in der Eucharistie. Wer sein Leben am Wort Gottes ausrichtet, sammelt wahre Schätze im Himmel. Als Abbild Gottes trägt jeder Mensch eine unverlierbare Würde – Maria, die Erste der Erlösten, ist uns dabei ein leuchtendes Bild für unsere eigene Zukunft bei Gott.

Musikalischer Höhepunkt

Für die festliche musikalische Gestaltung sorgte die Stiftsmusik St. Peter mit zwei Werken von Giovanni Pierluigi da Palestrina anlässlich seines 500. Geburtstags: der Missa „Assumpta est Maria“ und der gleichnamigen Motette.

Palestrina gilt als einer der bedeutendsten Komponisten sakraler Musik. Beim Konzil von Trient (1545–1563) verkörperte seine Musik den liturgisch angemessenen, zugleich künstlerisch erhabenen Stil, der später als Palestrina-Stil zum kirchenmusikalischen Ideal wurde. 

Unter der Leitung von Peter Peinstingl präsentierte das Vokalensemble der Stiftsmusik die beiden sechsstimmigen Werke mit beeindruckender Klangfülle und feiner Ausdruckskraft – ein musikalischer Höhepunkt im diesjährigen Jahresprogramm.